Ein Roadtrip durch Kanadas Osten – Teil 2

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Tag 4 – Von Toronto nach Kingston

Heute geht es mit dem neuen Wagen on the Road. Habe gestern Abend schon angefangen, die Bedienungsanleitung zu lesen. Jetzt nutzen wir erstmalig die Keurig Zimmerkaffeemaschine. Mal sehen, wie das schmeckt. Dann wird so langsam gepackt. Bis Kingston sind es gut 2,5 Stunden.
Mit Pausen, bei Walmart Einkaufen und einem Navi, was einen zweimal falsch leitet, sind es dann rund 5 Stunden geworden.
Apropos Navi: Da wir ja ursprünglich den Mietwagen ohne Navi gebucht hatten, kauften wir in Deutschland ein TomTom Go Discover mit weltweiten kostenlosen Karten-Updates. Das war günstiger als der Mietwagen mit Navigation. Wir ahnten ja nichts von dem kostenlosen Upgrade.

Das Lord Nelson Motel ist großartig. Es sieht genauso aus, wie in den unzähligen amerikanischen Filmen. Alle Zimmer nebeneinander mit der Zimmertüre zum Parkplatz. Man parkt direkt davor. Die Zimmer sind sehr sauber und liebevoll gestaltet. Den nahen Highway hört man kaum.
Am Besten war der Empfang. Eine mit graublauem Fell überzogene Kohlenstoffeinheit – Katze – lag direkt neben dem Eingang zur Rezeption auf dem Sofa. Erstmal Krabbeln, dann Hallo zu der netten Rezeptionistin

Nach dem Auspacken sind wir sofort wieder los, da rund 15 Minuten entfernt das historische Fort Henry direkt am Ontariosee liegt. Wir überlegten kurz, weil es um 17 Uhr schließt. Wir hatten nur 1,5 Stunden Zeit. Glücklicherweise sind wir hin und ergatterten noch eine Führung durch das Fort. Sehr interessant. Zum Schluss gab es noch den Zapfenstreich mit Kanonenfeuer und Hornbläser. Da hatten sich die rund 15 Euro Eintritt pro Person halbwegs gelohnt.
Auf dem Rückweg haben wir bei Dominos noch eine Pizza eingepackt und direkt mal gelernt, dass Pepper nicht nur Pfeffer sondern auch Paprika heißt. Mist. Aber lecker für mich.  Zum Glück hatten wir im Walmart einen frischen Salat und ein Wrap – beides ohne Paprika oder Pepper – gekauft. Dazu lecker Pepsi und Moosehead Lager. Morgen geht es weiter Richtung Quebec. Das wird ein langer Tag – es sind rund 600 Kilometer. Also früh ins Bett. Eigentlich wie immer – etwas Jetlag ist noch da.

Tag 5 – Von Kingston nach Québec

Am fünften Tag ging es hauptsächlich darum, Kilometer Richtung Tadoussac zu machen. Unsere Zwischenstation ist das sehr gut bewertete Sleep Inn in & Suites Quebec East. Auf dem Weg dahin hat meine Frau bei Tim Hortons einen Wrap und ich den Rest der kalten Pizza von gestern gegessen – die mit Pepper. Jedenfalls standen rund 600 Kilometer auf dem Programm. Die 1000 Islands haben wir leider rechts liegen gelassen, da das nicht mehr in den Zeitplan gepasst hätte. 
Quebec ist ein Gewirr aus Straßen. Das TomTom Navi führte uns durch enge Wohnviertel, wohingegen das ungewollte Upgrade-Navi anders fahren wollte. Morgen verlassen wir und auf das heimische Navi – das scheint sich hier besser auszukennen und zeigt zudem auch gesperrte Straßen an. 
Das Hotel liegt direkt am Highway ohne Ausfahrt. „Sie haben Ihr Ziel erreicht“ und Zack – da wäre es fast schon vorbei gewesen. Von der Autobahn direkt auf den Parkplatz. Das Anfahren auf den Highway ist genauso klasse. 
Wir nutzten den späten Nachmittag, um den sehr nahe gelegenen Montmorency Wasserfall zu besuchen. Um 17 Uhr machte das Besuchercenter allerdings zu. Gut für uns – dann kostete es nichts und zum Wasserfall kam man auch so.

Tag 6 – Von Quebéc nach Tadoussac

Das Sleep Inn in Quebec bot inkludiertes Frühstück an. Also sind wir Punkt Sieben in den Frühstücksraum. Das Buffet war ungewöhnlich aber der Kaffee war lecker. Neben einer Banane habe ich dann noch ein Stück Stuten mit gesalzener Butter und Orangenmarmelade gegessen. Da es bis zur nächsten Station nur knapp zwei Stunden sind – zumindest laut Navi – haben wir uns nach dem Auschecken Richtung Altstadt von Quebec auf den Weg gemacht. Parkplatz für 9 Dollar direkt am Abraham Museum und neben der Zitadelle. Historischer Grund weit und breit. Die Abraham Ebene war Schauplatz des Franzosen Indianer Krieges, bei dem Engländer gegen Franzosen und deren verbündeten Einheimischen kämpften. Mehr als 100 Jahre später – zu Zeiten des amerikanischen Gilded Age – und zu Hochzeiten der Eisenbahnen bei Erschließung des amerikanischen Kontinentes – kurzum 1893 – wurde das Chateau Frontenac durch die Canadian Pacific Railway gebaut. Es gilt heute als das am meisten fotografierte Hotel der Welt. Es ist aber auch wirklich beeindruckend. In der nach unten anschließenden Altstadt gönnten wir uns stilecht für französische Lebensart eine Café au Lait und ein Schokoladentörtchen. Das da noch sehr gute Wetter wandelte sich dann auf der doch länger dauernden Fahrt nach Baie Saint Catherine in wirklich heftige Schauer, die dann aber vor unserem Ziel zum Glück vorbei waren.

Größer geht scheinbar immer

Kurz nach Quebec haben wir dann noch spontan an einem riesigen Dom gehalten – eine Art Notre Dame. Es ist die Basilika von Sainte-Anne-de-Beaupré – ein 1878 erbauter Sakralbau von rund 91 Metern Höhe. Die Basilika liegt direkt am Sankt Lorenz Strom und wird jährlich von rund 1,5 Millionen Pilgern besucht. Sie ist damit einer der wichtigsten Wallfahrtsorte Nordamerikas.
Glücklicherweise war bei unserem Besuch von den 1,5 Millionen weit und breit keiner zu sehen. Ein paar Touristen und auch einige wenige Pilger waren anwesend.
Nach einer etwas ausgiebigeren Pause ging es dann weiter Richtung unserem nördlichsten Ziel der Reise.

Am Motel La Maison de Travers sind wir zuerst vorbei gefahren und bekamen einen ziemlichen Schreck, weil das, was an der Adresse am Straßenrand stand, eher etwas für meine vergessenen Orte ist. Auf dem Rückweg haben wir dann das etwas kleinere Schild mit Pfeil dran gesehen, welches uns in den hinteren Bereich lotste. Dort fanden wir das typisch amerikanische Motel mit Zimmer an Zimmer. Unser Zimmer ist sauber, ordentlich und gut ausgestattet – sogar mit Fön.
Kurz die Koffer ausgeladen und dann noch rein nach Tadoussac. Das ist ein reiner Touristenort und es war entsprechend voll. Die Fähre dahin ist übrigens kostenlos und fährt viertelstündlich.
In Tadoussac selbst haben wir unweit des markanten Hotel mit seinem roten Dach eine weitere Canadian Historic Site – eine alte Kapelle aus dem 18. Jahrhundert – besichtigt. Die Kapelle selbst war leider zu.
Morgen geht es dann auf Walsafari und weiter mit Teil 3 hier.

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