Mit MSC Preziosa zu den britischen Inseln

Im September 2024 nutzten wir zum ersten Mal ein Angebot von MSC. Es ging zu den britischen Inseln. In erster Linie sollte es Irland und Schottland werden. Doch wie oft bei Herbstreisen mit einem Schiff macht einem das Wetter einen Strich durch die Planung. Ob das gut oder schlecht war, ob MSC im Vergleich zu AIDA mithalten kann – all das findet Ihr in diesem Reisebericht.

Tag 0 – Die Anreise nach Hamburg

Wie bei den letzten Reisen wollten wir das Risiko der Anreise am gleichen Tag der Abfahrt nicht eingehen und planten einen Tag früher in Hamburg ein. Die Anreise sollte, wie schon zuvor, mit der Bahn erfolgen. Super Sparpreis 1. Klasse entspannt im ICE – da kann eigentlich nichts schief gehen. Dachten wir bis morgens beim Frühstück. Um 10 Uhr checkte ich die Bahnverbindung über die DB App und war überrascht. Der Zug fiel aus. Ohne Info oder sonst was. Die Zugbindung war aufgehoben und die reservierten Plätze weg. Glücklicherweise fuhr der Zug zwei Stunden früher planmäßig und eine Reservierung der Sitzplätze war auch noch möglich. Das fing gut an!
In Hamburg angekommen nahmen wir uns ein Miles und fuhren zum Hotel. Dank zahlreicher Baustellen benötigen wir drei Versuche, um einen Parkplatz zu finden. Trotzdem bleibt die Gebühr mit rund 11 Euro niedriger als Uber oder Taxi. Wir hatten uns im Vorfeld über Booking.com bei Prizeotel eingebucht. Die Kette gehört zur Radisson Hotelkette und bildet das untere Preissegment ab. Hamburg City ist relativ zentral gelegen. Das Prizeotel ist ganz ok. Abendessen gab es nicht, aber es ist ok, bei Dominos zu bestellen und im Frühstücksraum zu essen. Dazu zwei große Pils von der Bar – passt! 

Tag 1 – MSC Preziosa

Die Nacht war ok. Das Prizeotel will in den nächsten Jahren klimaneutral werden. Schönes Ziel, aber ich habe selten soviel Plastik gesehen. Das wirkt dann der Umweltverträglichkeit eher entgegen. 
Wir werden ein Uber Richtung Hafen nehmen. Das kostet genauso viel wie der Shuttle vom Hauptbahnhof mit MSC – rund 20 Euro. Vorteil Uber: Wir müssen nicht erst wieder zurück zum Hauptbahnhof. 
Gegen 12 Uhr sind wir schon auf dem Schiff und in der Kabine 13200 auf Deck 13. Italiener haben kein Problem mit der 13, wohl aber mit der 17. Die Kabine ist geräumig, das Design eher in die Jahre gekommen. Das erste Mittagessen im Buffet Restaurant war ok. Mehr aber auch nicht. Die Pizza war allerdings sehr gut. Zum Auslaufen trafen wir uns bei unseren Mitreisenden auf der Kabine und stießen mit einem Glas Sekt an.

Das Abendessen bei MSC

Bei MSC bekommt jeder Gast im Restaurant einen festen Tisch samt fester Tischzeit. Gebucht hatten wir 17:45 Uhr und bekamen 20:15 Uhr. Das ließ sich dann leider auch nicht mehr ändern. Letztlich führte es dazu, dass wir meist auf das leckere Essen samt Bedienung verzichteten und im Buffet Restaurant zu Abend aßen. Ein echter Minuspunkt!
Trotzdem war das Essen im Restaurant Golden Lobster sehr gut und die Bedienung war sehr zuvorkommend. Es ist eine logistische Meisterleistung, die unterschiedlichen Menüs in drei Gängen für jeden der sehr zahlreichen Gäste an den Tisch zu bekommen.
Nach dem Essen gab es noch etwas Live-Musik in einer Bar und danach dann Kabine und Bett.

Tag 2 – Seetag

Geschlafen hatten wir gut. Unter dem Bett hatten wir glücklicherweise noch weitere Decken gefunden, da es in unserem Bett zunächst nur eine Decke gab. Gegen 8 waren wir auf Deck und genossen einen schlechten Kaffee bei schöner Sonne. Kurzärmelig war kein Problem. Allerdings zogen dann nach einiger Zeit Wolken auf und es wurde frischer. Dafür öffnete die Bar und der Cappuccino war sehr gut. Wir hatten direkt bei der Buchung das Easy-Plus Getränkepaket zu einem unschlagbar günstigen Preis von rund 17,- Euro pro Person und Tag ausgewählt. Da bei MSC nicht viele Getränke inkludiert sind, hat sich das schnell gerechnet.
Vor der Passkontrolle für Großbritannien stand Shopping auf dem Programm. Das Angebot ist eher durchwachsen. Also um 11 Uhr Frühstücken mit Spiegelei, Speck und Würstchen. Das war lecker. Danach ging es zur Passkontrolle.
Das Meer legte etwas zu. Wind und Schaumkronen auf den Wellen. Aber die Preziosa steckte das locker weg und bleibt recht ruhig. Gegen 13 Uhr britischer Zeit erreichen wir die Straße von Dover.
Dover war gut zu sehen. Zeitweise war die Sonne wie ein Spotlight auf die Felsen gerichtet. Wir verbrachten den späten Nachmittag in einer Bar mit einem philippinischen Duo bei Live Musik. Da war dann die Nachricht, dass Dublin wegen Sturm ausfällt, fast gar nicht mehr sooo schlimm. Dafür gibt es zwei Tage Cobh bzw. Cork. Wer weiß, wofür das gut ist. Zum Abend ist ein Gala-Dinner im Golden Lobster angesetzt. MSC gibt mein manchen Gelegenheiten die Garderobe vor – aber das ist eher eine Empfehlung. Die Garderobe Elegant war vorgegeben. Der Kellner am Abend zuvor sagte schon, dass man so kommen kann, wie normal. Jeans und weißes Hemd war völlig ok.

Das Essen war wirklich lecker. Wolfsbarsch mit grünem Spargel, als Vorspeise gratinierten Brie und als Nachspeise irgendwas mit Alaska (war Eis dabei) – Echt lecker und gelungen. Nach dem Essen einen Absacker im El Dorado. Long Island Ice Tea. Der war ganz gut. Allerdings hatten wir während der ganzen Reise das Gefühl, dass die Cocktails und vor allem der Alkoholgehalt doch sehr von der Tagesform des jeweiligen Barkeepers abhängt.

Tag 3 – Cobh

The ocean is in motion. Es pfeift ordentlich und fette Schaumkronen bilden sich auf den Wellen. Von Deck 13 sehen die Wellen nicht so hoch aus, aber das Schiff ist gut in Bewegung. Doch es schaukelt oder wackelt eher und das mehr seitlich. Also nichts, wo Sachen anfangen zu rutschen. Aber es ist schon erkennbar, dass Tendern keine gute Idee ist. Gleich erstmal irgendwo Kaffee besorgen. An Deck wird man wohl wegfliegen.
Gegen 14 Uhr laufen wir in Cobh ein. Die Briten sprechen das bh am Ende so aus, wie wir das ph etwa bei Physik. Die Einfahrt nach Cobh ist toll und das Passieren dieses schönen Hafenstädtchens ein Traum. Bunte Häuser, Kathedrale auf dem Hügel, irgendwie Klischeehaft. Am Anleger wird die Preziosa um 180 Grad mit Schlepperunterstützung gedreht. Leider schauen wir nun in die andere Richtung. Dort liegt die Marine und etwas entfernt die MS Ambience. Das Ding wurde noch von Margret Thatcher getauft. Sie hat also schon einige Jahre auf dem Buckel.

Um 15 Uhr treffen wir uns zum Landgang. Mal etwas in Cobh spazieren gehen und schauen. Das Wetter schlägt zum Landgang um. Nachdem uns beim Einlaufen noch Regen und kühle Temperaturen empfingen, ist plötzlich Hochsommer. Erstmal den dicken Pulli unter der Jacke ausziehen. Wir schlendern durch Cobh mit seinen bunten Häusern und besichtigen die imposante Kirche. An einem Pub macht ein Ire mit seiner Gitarre ordentlich Stimmung und wir setzen uns ins Straßencafé. Ein erstes irisches Guinness bei bester Stimmung. Herrlich!
Danach geht’s wieder aufs Schiff und wir essen im Maya Buffet zu Abend. Wirklich lecker ist der Cesars Salat mit Sardellen. Auch die Pizza ist sehr gut. Da es morgen bereits um 08:10 nach Cork geht, sind wir früh auf der Kabine und um kurz vor 9 irischer Zeit im Bett.

Tag 4 – Cork

Um kurz nach sechs sind wir ohne Wecker wach. Das liegt nicht an den wirklich bequemen Betten. Die Dusche hätte den Wecker offenbar benötigt – sie ist kalt. Bis ich an der Reihe bin geht sie wieder.
Um 8:00 Uhr treffen sich alle im Theater. Wir haben Cork auf eigene Faust gebucht und es geht zügig zu den wartenden Doppeldeckerbussen. Der English Market in Cork ist sehenswert. In der ersten Etage – so eine Art Galerie – gönnen wir uns ein Frühstück mit einem Americano und Fruit-Scones. Wirklich eine urige Location! Es war der beste Kaffee der bisherigen Reise. Da die Preziosa bereits um 16 Uhr Cobh verlässt, haben wir nur 3,5 Stunden Zeit. Wir schlendern nach dem Rundgang über den Markt wieder zurück zu den Bussen.
Auf der Preziosa genießen wir die warme Nachmittagssonne auf unserem Balkon. Das Auslaufen aus der Bucht ist wirklich schön, doch sobald wir Richtung Meer kommen, wird es frisch. Den Abend verbringen wir in der Weinbar La Locanda. Die Getränke sind in unserem gebuchten Paket enthalten, nur die Pizza kostet. Sie ist aber jeden Cent wert.

Tag 5 – Belfast

Belfast! Kurz vor acht macht die Preziosa fest und wir schauen von unserer Balkonkabine direkt auf die Runway des George Best Regional Airport. Planespotting vom Schiff aus – Ein Traum! Schade nur, dass der Flugverkehr auf diesem Regionalflughafen eher eintönig ist. Immerhin Airbusse von Easyjet und British Airways, dazu ein paar Embraer von den Briten und KLM. Witzig sind die kleinen Propellermaschinen von Air Lingus.
Heute sind wir komplett auf eigene Faust unterwegs. Da der Hafen etwas abseits ist, bestellen wir uns ein Uber zum Hafen. Es stehen zwar eine Menge Taxen am Schiff, aber bei Uber ist mach sicher, wo man hin kommt und was es kostet. Das klappt super und wir starten Richtung botanischem Garten. Der ist recht klein. Sehenswert ist das Gewächshaus mit seiner alten Architektur. Nebenan liegt das Ulster Museum. Beides ist kostenlos zu besichtigen.

Während wir das Ulster Museum erkundeten ging draußen ein mächtiger Regenschauer nieder. Glück gehabt! Vom Museum aus machen wir uns zu Fuß auf den Weg Richtung City. Der Weg führt an der Queen’s University Belfast vorbei. Ein toller Bau, wie mach sich eine Universität im britischen Königreich so vorstellt. Nach einigen Fotos von außen laufen wir weiter die gut 1,1 Meilen Richtung City Hall. Nach nicht ganz einer halben Stunde sind wir angekommen. Ein weiteres imposantes Gebäude, welches man unbedingt auch von Innen sehen sollte. Zumindest die Eingangshalle sollte man sich gönnen.
Nach einem überteuerten, aber leckeren, Starbucks Kaffee geht es mit einem Uber wieder zurück aufs Schiff. Um 15:30 Uhr essen wir zu Mittag im Buffet Restaurant. In der Kabine erwartet uns eine weitere Überraschung. Der Seetag morgen wird verschoben, da wir aufgrund von Wellengang in Stornoway nicht tendern können. Es geht stattdessen nach Liverpool. Da waren wir auch noch nicht – also mal abwarten was uns erwartet.
Den späten Nachmittag verbringen wir auf der Kabine – Planespotting ist angesagt.

Tag 6 – Liverpool

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