Etappe 2 - Von Teneriffa nach Barbados
Unsere erste Kreuzfahrt führte uns zwischen dem 20. Oktober und dem 08. November 2019 von Hamburg nach Barbados. Mit AIDAperla überquerten wir den Atlantik. Die erste Etappe führte von Hamburg nach Teneriffa. Den zweiten Teil unseres Tagebuchs der Reise findet Ihr hier.
Tag 9 - Teneriffa
Unser letzter Tag auf dieser Seite des Atlantiks. Mehr als eine Stunde zu früh legen wir gegen 9 Uhr Ortszeit in Teneriffa an. Frühstück hatten wir entspannt im East Restaurant. Das ist zum Frühstück tatsächlich am ruhigsten.
Um 11.30 Uhr startet unser Ausflug zum Loro Parque. Alle schwärmen davon, wir sind sehr gespannt. Bis dahin können wir zum letzen Mal europäisches Roaming Netz in Anspruch nehmen, Mails checken usw.
Der Loro Park war klasse. Ich habe noch nie so viele verschiedene Papageienarten gesehen. Auch Orcas habe ich noch nie gesehen, allerdings wären mir diese in freier Wildbahn lieber. Jedenfalls das Jungtier wurde im Park geboren und kennt nichts anderes.
Abendessen gibt es an der frischen Luft im Weite Welt Restaurant. Dort lernen wir ein sehr nettes Paar, Sabine und Thomas, aus der Nähe des Bodensees kennen. Die beiden bewohnen Kabine 11176. Die ist etwas geräumiger als unsere, dafür liegt sie auf der Steuerbordseite. Ab heute Abend wird dort für sechs Tage Schatten sein. Aber als Verandakabine im Vario Tarif gibt es nichts zu meckern.
Tag 10
Das Wetter bleibt warm. Die Pullover hätten locker zu Hause bleiben und den Platz im Koffer freigeben können. Die Zeit wurde wieder eine Stunde zurück gestellt. DFB Pokal ist dann für das Abendspiel um 18.30 Uhr Ortszeit. Schade dass wir da im Sushi Restaurant unser drei Gänge Menü bestellt haben. Den DFB Pokal samt Zeitverschiebung habe ich bei der Planung vergessen.
Jetzt gleich erstmal Frühstück im East.
Nach dem Frühstück schlenderten wir kurz backbord durch die Sonne. Es ist heiß und viel zu voll. Unsere Kabine mit Hängematte und zwei Liegestühlen ist mittlerweile Gold wert. Absolute Ruhe, leichter, warmer Fahrtwind. Auf dem Atlantik nördlich von uns treibt sich wohl ein Hurrikan herum. Wir bekommen davon nichts mit. Das Meer ist – um im Jargon unseres Kapitäns zu bleiben – ein Ententeich. Diese Nacht sollen wir endlich mal bis zu vier Meter hohe Wellen bekommen. Leider wird man davon, so der Kapitän, nicht viel merken. Schade.
Kurz nach 17:30 Uhr Ortszeit nehmen die Wellen langsam etwas zu. Das Schiff schwankt leicht in den Wellen.
Um 18 Uhr 30 haben wir unser erstes von drei Gourmet Menüs gebucht. Heute ist Sushi dran. Wir sind gespannt. Um kurz vor sechs fahren wir aber erst einmal in den ersten Sonnenuntergang unserer Transreise. Leider tauchen immer mehr Wolken auf. Scheinbar kann man nicht alles haben. Wellen und Sonne passen zumindest heute nicht zusammen.
Sushi war ok. Mehr leider nicht.
Da sind wir aus Wuppertal mit unserem Noi Restaurant wohl etwas verwöhnt.
Dafür war der Abend in der Lanai Bar mit Sabine und Thomas sehr schön. Wir haben tatsächlich bis kurz nach halb 12 ausgehalten. Die Wellen werden besser.
Tag 11
Die Wellen haben uns sanft durch die Nacht geschaukelt. Bei Seegang knarzt die Kabine an allen Ecken und Enden. Ein Geräusch, das mit der Zeit beruhigend wirkt. Die Wellen kommen in ziemlich weiten Abständen und sehen nicht spektakulär aus. Es reicht aber für ein nettes Schaukeln.
Aus der Nachbarkabine kommen Kotzgeräusche. Da wird es wohl gleich beim Frühstück etwas leerer.
Das war ein Trugschluss. Das East Restaurant war voll. Trotzdem war das Frühstück wie immer gut und lecker. Im East ist etwa die Mitte des Schiffes. Vom Seegang merkt man da am wenigsten.
Nach dem Frühstück sind wir ein wenig über die oberen Außendecks gewandert und haben zufällig Shuffleboard gelernt. Zwei Partien haben wir mehr schlecht als recht mitgemacht. Nun kennen wir auch die Regeln des Kreuzfahrtspiels schlechthin.
Danach wieder auf unseren ruhigen Privatbalkon mit Hängematte und Liegestühlen. Handtuchreservierung ist nicht nötig. Wir genießen den leichten, leider abschwächenden Seegang, die frische Brise und gleich erscheint auch die Sonne. So kann es die nächsten Tage weitergehen.
Auf der Karte hat man den Eindruck, es geht nicht sonderlich zügig voran. Aber es entschleunigt. 16 Uhr 45, gleich fängt in Deutschland „Heute“ an. ARD und ZDF werden gestreamt. Satellitenempfang, zumindest für deutsches Fernsehen, ist hier schon Fehlanzeige. Aber heute scheint auch beim Zweiten nix zu gehen.
Abendessen im East Restaurant. Danach haben wir zu lange beim nicht lustigen Naim Jerome Antoine Sabani ausgehalten.
Die zweite Hälfte im DFB Pokal auf dem Zimmer war viel besser. Kommende Nacht werden die Uhren wieder eine Stunde vorgestellt.
Tag 12
Heute Morgen ist das Wetter wolkig und warm. 25 Grad zum Aufstehen mitten auf dem Atlantik. Wir gönnen uns 24 Stunden Social Media Flat, denn das Internetvolumen ist aufgebraucht.
Frühstück im Fuego Restaurant. Dort hat man den besten Blick. Der Ozean wirkt nicht mehr so leer und verlassen. Heute begleitete uns ein Hochseevogel ein wenig. Vom Körperbau und dem Kopf her zu urteilen würde ich eine Tölpelart vermuten, vielleicht ein Brauntölpel. Zudem fliehen einige fliegende Fische vor unserem Schiff. Sie sehen von hier oben so klein wie Schmetterlinge aus. Mal sehen, ob wir irgendwann auch Besuch von Delfinen erhalten.
Zu Mittag gab es eine Currywurst mit Brötchen an der scharfen Ecke und zum Nachtisch einen Karamell Macchiato in der Lanai Bar.
Heute Abend gibt es Teil Zwei unserer Drei Gänge Menü Tour. Wir besuchen das Rossini. Es ist das nobelste der Restaurants. Hemd und Jeans müssen aber reichen. Was anderes habe ich nicht mit.
Rossini war echt lecker. Das Dreigang Menü hätte auch als Fünfgang durchgehen können. Das Brot vor der Vorspeise war mit den verschiedenen Dips schon lecker. Dann gab es noch einen Gruß aus der Küche. Perlhuhnbrust an irgendwas. Das war etwa so groß wie zu Weihnachten ein Dominostein. Die eigentliche Vorspeise war dann Riesengarnele oder Kürbissuppe. Danach gab’s als weiteren Gruß – oder aus Versehen – ein Pflaumensorbet mit karamellisiertem Crunch. Als Hauptgang hatten wir uns für Iberico Schwein entschieden. Dazu gab es blanchiertes Gemüse und Kartoffelgratin. Nachtisch war Zitronentarte an irgendeinem Sorbet. Meine Frau konnte den Nachtisch auf der Karte wegen Unverträglichkeiten nicht nehmen. Die Küche zauberte dreierlei Sorbets als Ersatz. Klasse! Es war alles sehr, sehr gut. Die Bedienung war angenehm und erklärte jeden Gang.
Aber die gehobene Atmosphäre ist nicht unser Ding. Fotos hab ich auch mal gelassen. Übermorgen ist das Steakhaus dran. Wir sind gespannt.
Fast Punkt 21 Uhr kam die Ansage des Kapitäns, dass wir die halbe Strecke der Atlantiküberquerung geschafft haben. Dazu drückte er ordentlich auf die Hupe. Im Theatrium hat man vom tollen Typhon nicht viel mitbekommen. Dafür haben wir die Show von Christian Christian gesehen. Ein witziger Zauberkünstler aus Österreich. Weitaus witziger als der Witz gestern.
Die erste Hälfte der Atlantiküberquerung ist geschafft. Weiter geht es zu Teil drei unserer Reise.