Mit AIDAperla von Hamburg nach Barbados – Teil 3

Etappe 3 - Atlantiküberquerung und Karibik

Die erste Hälfte der Atlantiküberquerung haben wir geschafft. Am zwölften Tag unserer Reise gegen 21 Uhr erreichten wir die Mitte der Strecke über den Atlantik. Den ersten Teil unserer Reise mit AIDAperla von Hamburg nach Barbados findet Ihr hier, den zweiten Teil von Teneriffa bis zur Mitte des Atlantiks hier. Und nun viel Spaß beim dritten und letzten Abschnitt unseres Reisetagebuchs. 

Tag 13

Unser Klo klappt nicht. Es spült, aber saugt nicht ab. Deshalb wird es voller. Duschen, anziehen und Rezeption anrufen. Die wissen schon Bescheid. Es betrifft den vorderen Teil des Schiffs und der Klempner arbeitet bereits daran. Der Service ist wirklich gut. Wir hatten einen sehr netten und höflichen Kabinensteward, der uns gelegentlich überraschte.
Immerhin sind wir fertig, um pünktlich um 7 Uhr im East zu frühstücken.
Danach ging es in den Spa Bereich, welchen ich bereits im Vorfeld etwa zur Mitte der Atlantiküberquerung gebucht hatte. Es war komplett leer. Mit uns waren nur noch drei weitere Personen im Außenbereich. Einen der beiden Whirlpools hatten wir für uns alleine. Nach längerer Zeit wechselten wir verschrumpelt auf die bequemen Liegen und genossen in den weißen Bademänteln den Blick auf das Meer. Trotz der wirklich entspannten Atmosphäre wechselten wir gegen halb 11 wieder auf unsere geliebte Veranda. Nach dem Duschen versorgten wir uns im Pier 3 Market mit Thunfischsalat, Brötchen und einem großen Caramel Macchiato.
Zum Abendessen hatten wir uns mit Sabine und Thomas im East Restaurant verabredet. Es war wieder ein sehr schöner Abend bei ordentlich Wein.
Nach dem Essen gaben gerade die AIDA Stars im Theatrium alles. Wieder eine wirklich gute Show. In der Nacht werden die Uhren wieder eine Stunde zurück gestellt.

Tag 14

Um 6 Uhr 20 neuer Zeit schickt sich die Sonne an aufzugehen. Vom Bett auf den Balkon zu gehen und bei warmen Temperaturen auf die Weite des Ozeans zu blicken hat schon was.
Jedenfalls kommen wir der Karibik immer näher.
Die Wettervorhersage für die karibischen Inseln wird allerdings immer schlechter. Von Heiter mit Gewitter ist es mittlerweile zu Regen mit Gewitter gewechselt. Wenigstens sollen die Temperaturen bei 28 Grad liegen. Mal abwarten.
Frühstück hatten wir heute mal im Bella Donna Restaurant.
Mittlerweile ist Deutschland uns vier Stunden voraus und die Bundesliga beginnt um 11 Uhr 30. Frankfurt gegen Bayern kommt live im ZDF und hier im Livestream. Der ist allerdings miserabel und so können wir die 5 Tore von Frankfurt leider nur erahnen. Letztlich gehen wir lieber essen, heute in der Tapas Bar. Zu einem leckeren San Miguel gibt es feine Tapas. Im Anschluss schauen wir bei einem Caramel Macchiato den Artisten im Theatrium bei der Probe zu.
Kurzes Abendessen im Fuego. Danach Johannes Scherer im Theatrium. Der beste Comedian bisher, wir schauen ihn uns um 21 Uhr nochmal an. Derweil kommt ein Gewitter auf. Bei 74 km/h Wind gehen wir ins Bett. Gemütlich.

Tag 15

Obwohl die Uhren wieder eine Stunde zurück gestellt wurden, werden wir mit dem nahenden Sonnenaufgang wach. Allerdings geht die Sonne schon um 5 Uhr 47 auf. Das Wetter ist obenrum besser, untenrum weiter unruhig. In der Kabine merkt man kaum etwas. Ohnehin wirken von Deck 12 die Wellen eher klein. Nur wenn man die Menschen am Ufer des letzten Hafens dazu in Relation setzt, sind es gut und gerne 3 bis 4 Meter. Die bei der nächsten Helgolandtour würde schon für Stimmung sorgen.
Frühstück um kurz nach 7 im East. So voll haben wir es da noch nie gesehen. Durch die dauernde Zeitumstellung sind scheinbar alle wach. Morgen werden wir das mit der dann nötigen karibischen Gelassenheit anders planen.
Da heute Abend das letzte der drei Gourmet Menüs, diesmal im Steakhouse by Tim Mälzer, ansteht, gibt‘s zu Mittag nur eine Currywurst. Als Nachtisch nehmen wir den lieb gewonnenen Karamell Macchiato in der Lanai Bar.
Um 15 Uhr schauen wir uns kurz den Beginn der Neptun Taufe an. Sind da aber auch schnell wieder weg. Unsere Kabine ist fertig und ohnehin viel schöner. Man hätte schon einen Mann als Neptun nehmen können. Aquaman stand scheinbar nicht zur Verfügung und von der Mannschaft wollte wohl keiner. Alles Memmen…
Das Abendessen im Steakhouse war sehr gut – inklusive salzigem Popcorn zum Brot vorab.

Die Abendshow war The Voice of the Ocean – unter voller The Voice Lizenz und mit sensationell guten Passagieren. Hat echt Spaß gemacht und war ein würdiger Abschluss für die Atlantiküberquerung. Morgen um 9 landen wir in der Karibik.

Tag 16 - Sint Maarten

Nach sechs Tagen Muße und Entspannung nun die Karibik mit Sint Maarten. Was für ein Kontrast! Das Foto von unserer Veranda erinnert ein wenig an Rollercoaster Tycoon. Calypso Musik direkt am Hafen. Duty free an jeder Ecke. Und ein Wassertaxi zur Stadt. Auf dem Boot weiter Musik, eine Moderation mit Applaus für alles mögliche und nach 10 Minuten Überfahrt dann wieder aussteigen. Natürlich mit lauter Musik. Die Sonne brennt vom wolkenlosen Himmel. Von wegen Gewitter. Eine Abkühlung zwischendurch wäre schon gut gewesen. Die nahmen wir uns dann am eigentlichen Ziel der ganzen Reise – in der Sunset Beach Bar am Maho Beach. Diet Coke und French Fries, dazu -natürlich- Musik und Show inklusive Samba Tänzerinnen. Immer wenn ein Flieger landete, wurde der anmoderiert. Auf dem Foto rechts landet einer. Muss man nur genau hinschauen. Mitte rechts…
Die großen Jets von Jet Blue und den Star des Tages, einen A340 von Air France schauten wir uns direkt draußen an. Was für ein Trubel.
Danach mit dem Großraumtaxi wieder zum Schiff. Calypso Musik, Duty Free und alles wieder rückwärts. Dann ab auf die Kabine. Türen zu, Klimaanlage und duschen. Ruhe!
Um 18 Uhr laufen wir aus. Sabine und Thomas kommen zum Blick von der Veranda, danach gehen wir essen.
Das Auslaufen war sehr schön. Die Dämmerung samt Dunkelheit brach während des Wartens über uns herein. Das Schiff rechts neben uns fuhr ein paar Minuten früher los. Das Schiff an Backbord blieb, mittlerweile hell erleuchtet, weiter liegen.
Essen gab es übrigens im East.

Tag 17 - Martinique

Das karibische Frankreich erreichen wir erst gegen 11 Uhr. Dafür bleiben wir dann auch bis 20 Uhr. Wir planen Strand und Natur. Martinique soll als Perle der Karibik und Blumeninsel sehr sehenswert sein. Mal sehen, ob das ohne Rambazamba abgeht. Aber wir sind ja in Frankreich. Bon!
Der Wind nimmt ordentlich zu und bläst uns nun mit über 50 km/h über die Veranda. Die Sonne scheint bereits kräftig. Es ist kurz nach sieben und Zeit für Frühstück.
Der Wind erreicht nun schon 63 km/h. Das Schiff wackelt ein wenig.
Die Fahrt an Martinique vorbei Richtung Hafen ist mit das Schönste, was wir auf unserer Reise erleben durften. Wir schweben dahin und viele Seevögel begleiten uns am Bug des Schiffes, teilweise vor und neben uns auf Augenhöhe. Dazu der warme Wind, das Rauschen des Meeres – es ist einfach grandios!
Wir legen pünktliche um 11 Uhr an und machen uns mit Sabine und Thomas auf den Weg, Fort de France zu erkunden. Ein toller und wirklich authentischer Markt, eine sehenswerte Kirche und ein für vielzuviel Euro restaurierter Platz. Danach geht es mit dem Wassertaxi zu einem Strand, den wir uns alle anders vorgestellt haben. Die drei Baden, ich erkunde den Ort. Der Strand gefiel mir echt nicht. Den Rückweg nehmen wir von einem anderen Anleger in Angriff und kommen an einen weiteren Strand, der wohl besser wäre. Aber richtig karibisch toll war keiner.
Zurück auf dem Schiff erstmal duschen und dann Abend essen.
Heute waren wir im Weite Welt Restaurant und anschließend mit Cocktail bei Rico Bowen im Theatrium. Mit seiner Interpretation von den Toten Hosen und „Tage wie diese“ trifft er ziemlich genau die Stimmung.
Der letzte vollständige Tag an Bord rückt an und damit unser letzter Ausflug. Wale und Delfine. Wir sind sehr gespannt, stellen den Wecker auf sieben Uhr und gehen zu Bett.

Tag 18 - Grenada

Der gebuchte Ausflug Wale und Delfine startet bereits um 8 Uhr 30. Da macht es nichts, dass wir gewohnt gegen 5 Uhr wach sind. Um 6 Uhr 50 beobachten wir schon das Einlaufen in St. George’s vom Skywalk auf Deck 15. Da ist es auch nicht mehr weit zum Frühstück im Fuego auf Deck 14.
Zurück auf der Kabine schüttet es draußen wie aus Eimern. Laut Kapitän ist so ein Schauer in 30 Minuten bis maximal einer Stunde durch. Die Luftfeuchtigkeit liegt bei gefühlten 300 Prozent. Eine Saunaaufguss ist nix dagegen.
Heute haben wir eine Walsafari gebucht. Es geht mit einem kleinen Motorkatamaran raus aufs Meer. Das Wetter ist schlecht und die See aufgewühlt. Es dauert, bis die Guides nach langer Zeit einen jagenden Schwarm Vögel orten, die sich immer wieder ins Meer stürzen. Und dann sind sie da – Unmengen von Delfinen ganz unterschiedlicher Art und Größe. Es ist wunderschön und beeindruckend. Immer wieder springen sie aus den Wellen. Es ist schwierig, die Kamera bei dem Seegang überhaupt zu halten. Zu allem Überfluss schüttet es plötzlich wie aus Kübeln. Ich muss die Kamera wegpacken, damit die nicht geflutet wird. Wir sind nass bis auf die Unterhose. Aber der Warme Wind fönt uns wieder trocken. So gelingen uns noch einige Annäherungen an die Delfine. Einer springt aus dem Wasser direkt neben uns und dreht sich um die eigene Achse. Der wusste ganz genau, dass niemand die Kamera dahin hielt.
Nach vier Stunden geht es wieder zurück aufs Schiff. Am Abend ist packen angesagt. Zum Abschluss gönnten wir uns noch einmal die hervorragenden Tapas.
Um 22 Uhr gibt es Sekt für die anreisenden Gäste im Beach Club. Mit Sabine und Thomas lassen wir den letzten Abend ausklingen.

Tag 19 - Barbados und Abreise

Barbados macht uns den Abschied leicht. Der Hafen ist kein Knaller. Ein letzter Blick von unserer wundervollen Veranda.
Die Behörden von Barbados benötigen Stempel, Durchschläge und Unterschriften. Alles wird auf dem Schiff erledigt. Im Brauhaus sitzen rund 16 Leute der Behörden und stempeln, was das Zeug hält. Danach ist Gepäck einchecken schon im Hafen möglich. Nach anfänglichen Schwierigkeiten – die ersten Passagiere standen teilweise anderthalb Stunden in der brütend heißen Schlange – bekommen die Behörden und AIDA das Einchecken der Koffer in den Griff. Wir hatten Glück, dass wir erst nach dem Chaos dran waren. Die Koffer werden abgegeben und wir laufen nur noch mit Handgepäck und dicker Winterjacke über das Schiff. Unser Transfer geht erst um 15 Uhr 30.
Wir essen noch Mittag im Fuego und gönnen uns einen letzten Karamel Macchiato in der Lanai Bar. Pünktlich werden wir zum Transfer gerufen und verlassen die Perla. Damit endet einer der bisher schönsten Urlaube.

Der Rückflug ist anstrengend, aber der Flieger gibt alles und wir kommen eine Stunde früher als geplant in Düsseldorf an. Allerdings war die Langstrecke kein Zuckerschlecken. Das nächste Mal werden wir sicher ein Upgrade buchen. Vielleicht funktioniert dann auch die Lautsprecherbuchse am Entertainmentsystem.

Mein ganz persönliches Fazit der Reise

Es war unsere erste Kreuzfahrt überhaupt. Wir lieben das Meer und die Schifffahrt. Vergleichsmöglichkeiten zu anderen Kreuzfahrten oder anderen Schiffen haben wir nicht. 
Vielleicht sind wir nur deshalb so begeistert. Es hat uns rundherum sehr gut gefallen. Nur einen solch langen Flug werden wir in der Economy nicht mehr machen.
Die Reise steht und fällt in meinen Augen allerdings mit der Kabine. Eine Innenkabine wäre bei einer solchen Reise nichts für uns gewesen und auch eine Außenkabine oder eine Kabine auf der Schattenseite bei der sechstägigen Atlantiküberquerung wäre nicht optimal gewesen. Folglich kam für uns nur der Premium Tarif in Frage. Sechs Tage Richtung Sonnenuntergang fahren – die Idee hatte mich von Anfang an begeistert. Deshalb war Kabine 12203 für uns jeden Cent wert. 
Viele Mitreisende waren der Meinung, auf kleineren Schiffen sei es schöner. Uns fehlt (noch) der Vergleich. Das ist für uns aber auch ein Grund, irgendwann mal ein kleineres Schiff auszuprobieren.

In diesem Sinne – wenn Ihr bis hier hin ausgehalten und gelesen habt – vielen Dank und bis bald!

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