Helgoland – Viel mehr als ein Einkaufsfelsen

Die einzige Hochseeinsel Deutschlands ist für viele nur ein schnöder, roter Felsen mitten in der Nordsee. Sie verbinden mit Helgoland Schnaps und Zigaretten. Aber die Insel kann so viel mehr, wenn man einmal über Nacht bleibt. Wie man zur Insel kommt findet Ihr in einem weiteren Beitrag.

Das Zoll- und Steuerparadies Helgoland

Das ist die eine und wohl auch die bekannteste Seite Helgolands. Man kann dort zoll- und steuerfrei einkaufen. Das führt zu einem immensen Run unzähliger Tagestouristen, die literweise Whisky und andere Spirituosen wieder zurück aufs Festland schleppen. Dabei ist das Ganze meist wenig wirtschaftlich. Die Überfahrt ist nicht billig und meist teurer, als die erzielte Ersparnis beim Einkauf. Aber auch für Tagestouristen hat Helgoland seinen Reiz. Das steht zumindest für uns völlig außer Frage – und wenn man schon einmal da ist, warum sollte man dann nicht auch die Steuervorteile nutzen?

Urlaub auf der Insel

Richtig schön und erholsam wird es auf Helgoland aber erst, wenn die Tagestouristen gegen 16 Uhr wieder ihre Schiffe aufsuchen und Ruhe auf der Insel einkehrt. Wenn man ganze Tage zur Verfügung hat, sind die zahlreichen Angebote Helgolands erst richtig zu nutzen. Schwimmbad, ein kleines Kino oder ein Museum sind nur wenige der angebotenen Freizeitbeschäftigungen. Wer nicht ausgebootet wurde oder vom Ausbooten nicht genug bekommen kann, bucht eine Inselrundfahrt oder Fotosafari mit dem helgoländer Börteboot. Die Rundfahrt um die Insel eröffnet ganz neue, wunderschöne Perspektiven. Wer sich für die Bunker interessiert, findet hier mehr Infos.

Natur pur – Robben und Vögel

Nirgendwo sonst kommt man der Natur so nahe wie auf Helgoland und der Nachbarinsel Düne. Überhaupt ist die Düne eine gute Idee, wenn man den Tagestouristen entkommen möchte. Die Dünenfähre bringt die Gäste meist halbstündlich zur Insel und zurück. in den Abendstunden verkehrt sie stündlich. Die Düne ist Rastplatz und Kinderstation der Seehunde und Kegelrobben. Von Mai bis Juli kann man Seehundbabies und von Dezember bis Januar die Jungen der Kegelrobben beobachten. Mit den nötigen dreißig Metern Abstand kommt man mit Sicherheit nie wieder so nah an diese putzigen Tiere heran. Aber Vorsicht! Kegelrobben sind (noch) die größten Raubtiere Deutschlands und auch an Land bis zu 20 km/h schnell! Wer im Sommer am Stand der Düne ins Wasser geht und schwimmt, bekommt übrigens gerne mal Gesellschaft. Der Verein Jordsand bietet naturkundliche Führungen zu den Robben der Düne an.
Ein weiteres Naturhighlight sind die Vogelkolonien in den Sommermonaten. Trottellummen, Dreizehenmöwen und Basstölpel brüten an den roten Sandsteinfelsen der Insel. Aber auch einige Tordalken und Eissturmvögel kann man beobachten. Mir ist kein Ort bekannt, an welchem man so leicht und so nah diese wunderbaren Vögel beobachten kann.

Übernachten auf der Insel

Es klingt ein wenig altbacken und angestaubt. Aber das ist es bei Weitem nicht – im Gegenteil. Auf dem Oberland gelegen sind die Mocca Stuben Hotel und sehr gutes Restaurant in einem. Auf dem ruhigeren Oberland gelegen fanden wir schöne und saubere Zimmer vor. Das Frühstück war gut und reichhaltig, das Essen im Restaurant immer lecker. Und das Personal war sehr nett und zuvorkommend. Wir haben uns schon zweimal sehr wohl gefühlt und kommen bestimmt wieder. Sehr zu empfehlen!
Auch auf der Düne kann man in Bungalows oder auf dem Campingplatz übernachten. Beides war uns etwas zu rustikal.

Zwei Tipps zum Schluss

Koffer schleppen muss nicht sein – schon gar nicht ins Oberland. Wenn man das Schiffsticket bucht, sollte man den Kofferservice für etwa 10 Euro pro Koffer mit buchen. Dann wird das schwere Gepäck vom Schiff zum Hotel und wieder zurück gebracht.
Für den Abend empfiehlt sich immer eine Reservierung im geplanten Restaurant. Es wird sonst meist schwer, freie Plätze zu finden.

 

2 Kommentare zu „Helgoland – Viel mehr als ein Einkaufsfelsen“

  1. Pingback: Helgoland - Anreise zur deutschen Hochseeinsel - Reisen

  2. Pingback: Basstölpel auf Helgoland - Photography by Stefan Witte

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